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5000 Hours around the world: Politische Philosophen
Samstag, 21. Juli 2012
Was du schon immer mal wissen wolltest über... ARISTOTELES
ARISTOTELES (384- 322 v.Chr.)



war ein griechischer Philosoph und zugleich Begründer der politischen Wissenschaft in der Zeit der Antike (Definition siehe Platon Artikel), der erstmals Politik und Ethik voneinander unterschieden hat.
Im Gegensatz zu Platon stützte sich Aristoteles für seine Theorien auf Beobachtung und Erfahrung, wodurch sein Ziel nicht die Konstruktion eines Idealstaates war, sondern der „bestmögliche“ Staat.

Da die Grundlage für einen guten Staat tugendhafte Menschen seien, beschäftigt er sich in seinem Werk die „Nikomachische Ethik“, wie ein tugendhafter Mensch zu sein und zu leben hat.
Das höchste Ziel des Menschen sei die Glückseligkeit und um das zu erreichen, muss dieser nach dem „Guten“ streben, in dem er gerecht, großzügig und vernünftig handelt und seine Freundschaften pflegt.
Wichtig dabei sei, die Mitte zwischen Extremen zu finden, also beispielsweise weder geizig oder verschwenderisch, sondern großzügig zu sein.

Die Aufgabe der Politik soll es sein, eine soziale Ordnung zu schaffen, in der die Bürger ein tugendhaftes Leben führen können. Nach Aristoteles sei der Mensch ein „von Natur aus politisches Wesen“, wobei hier mit „politisch“ „gesellig“ gemeint ist.
Der Begriff „politisch“ bzw. „Politik“ leitet sich aus dem Wort „Polis“, also dem „Stadtstaat“ ab, wodurch ein „politischer Mensch“ in dem Sinne also eigentlich nur Jemand ist, der gewillt ist, sich in die Gemeinschaft einzugliedern.

Nach Aristoteles gibt es zudem 3 gute, als auch 3 entartete Formen der herkömmlichen Systeme in der Polis, wobei die „Politie“ die stabilste aller Herrschaftsformen sei:


Außerdem unterschied Aristoteles zwischen der theoretischen und der praktischen Philosophie:
• Die theoretische Philosophie beschäftigt sich mit dem, was feststeht und nicht geändert werden kann, wie Logik, Physik und Metaphysik, worüber Aristoteles selbst auch Werke veröffentlichte
• Die praktische Philosophie beschäftigt sich mit dem, was veränderlich ist, wie Politikwissenschaft, Ethik und Ökonomie

Generell war der Bürger sowohl für Aristoteles als auch für Platon ein wichtiges Mitglied des Stadtstaates, der sich als „politisches Wesen“ am gesellschaftlichen Leben beteiligte und an politischen Entscheidungen teilnahm.


Quelle:
* dtv- Atlas Politik
* Christian Schwaabe: Politische Theorie 1. Von Platon bis Locke



Donnerstag, 19. Juli 2012
Was du schon immer mal wissen wolltest über... PLATON
Platon (427- 347 v. Chr.)



war ein griechischer Philosoph und zugleich Begründer der politischen Philosophie, der in der Antike gelebt und gelehrt hat. Um sein Werk in den historischen Kontext einzuordnen, möchte ich kurz auf die Zeit der Antike eingehen.

Als „Antike“ wird die Zeit zwischen den Dark Ages (bis ca. 9. Jh v. Chr.) und dem Untergang Roms (476 n. Chr.) bezeichnet. In dieser Zeit entwickelte sich erstmals eine Art Gemeinschaft, „Polis“ (Stadtstaat) genannt, die als Ursprung unseres heutigen Staates gilt.

Die Untersuchung, wie ein solcher Stadtstaat entsteht, wie er aufgebaut sein sollte und zu welchem Zweck er existieren sollte, machte sich Platon, wie auch seine philosophischen Nachfolger, zum Thema.
In seinem wichtigsten Werk „Der Staat“ konstruiert Platon eine Art Idealstaat, der aus 3 Gesellschaftsklassen besteht:

• Die Klasse der Regierung (Philosophen)
• Die Klasse der Verteidiger (Wächter)
• Die Klasse der Ernährer (Bauern, Handwerker und Gewerbetreibende)



Die Bürger des Staates seien seiner Theorie zufolge nicht an diese Klassen gebunden, sie könnten durch den Beweis ihrer Begabung in die nächsten Klassen aufsteigen. Dadurch, dass sich Jeder mit Dem beschäftige, was er kann, sei ein solcher Staat gerecht.

Bemerkenswert ist jedoch, dass Platon, trotz seiner eingehenden Beschäftigung mit dem Begriff der Gerechtigkeit, Sklaven immer noch als Besitz und nicht als gleichberechtigte Menschen und Bürger der Polis betrachtete.
Zudem sah er sowohl staatliche Kontrolle wie Zensur als auch die Tötung von Neugeborenen als gerechtfertigt, solange dies im Interesse der Verwirklichung des „guten Staates“ lag.


Das Fundament dieses Staates sollte Platons berühmte „Ideenlehre“ sein.
Die Kernaussage dieser Lehre ist die, dass Alles, was wir sehen, nur Abbilder von unsichtbaren Ideen sind, die die Menschen nicht erkennen können. Die wohl bekannteste Erklärung dieser Theorie ist das „Höhlengleichnis“:
Die Menschen sind wie Höhlenbewohner, die gefesselt hinter einem Feuer mit den Gesichtern zur Höhlenwand sitzen. Sie können daher nur den Schatten aller Dinge erkennen, die das Feuer an die Wand wirft, allerdings nicht die wirklichen Dinge selbst.
Der Weg raus aus dieser „Höhle“ zur Wirklichkeit ist gleichzeitig der Weg und das Ziel der Philosophen.



Wissenswert ist zudem, dass Platon zufolge keineswegs die Demokratie, also die „Herrschaft Aller“ erstrebenswert ist, sondern die Monarchie bzw. die Aristokratie, also die „Herrschaft der Besten“, die beste Form der Herrschaft ist.


Quelle:
* dtv- Atlas Politik
* Christian Schwaabe: Politische Theorie 1. Von Platon bis Locke