Was du schon immer mal wissen wolltest über... PLATON
Platon (427- 347 v. Chr.)
war ein griechischer Philosoph und zugleich Begründer der politischen Philosophie, der in der Antike gelebt und gelehrt hat. Um sein Werk in den historischen Kontext einzuordnen, möchte ich kurz auf die Zeit der Antike eingehen.
Als „Antike“ wird die Zeit zwischen den Dark Ages (bis ca. 9. Jh v. Chr.) und dem Untergang Roms (476 n. Chr.) bezeichnet. In dieser Zeit entwickelte sich erstmals eine Art Gemeinschaft, „Polis“ (Stadtstaat) genannt, die als Ursprung unseres heutigen Staates gilt.
Die Untersuchung, wie ein solcher Stadtstaat entsteht, wie er aufgebaut sein sollte und zu welchem Zweck er existieren sollte, machte sich Platon, wie auch seine philosophischen Nachfolger, zum Thema.
In seinem wichtigsten Werk „Der Staat“ konstruiert Platon eine Art Idealstaat, der aus 3 Gesellschaftsklassen besteht:
• Die Klasse der Regierung (Philosophen)
• Die Klasse der Verteidiger (Wächter)
• Die Klasse der Ernährer (Bauern, Handwerker und Gewerbetreibende)
Die Bürger des Staates seien seiner Theorie zufolge nicht an diese Klassen gebunden, sie könnten durch den Beweis ihrer Begabung in die nächsten Klassen aufsteigen. Dadurch, dass sich Jeder mit Dem beschäftige, was er kann, sei ein solcher Staat gerecht.
Bemerkenswert ist jedoch, dass Platon, trotz seiner eingehenden Beschäftigung mit dem Begriff der Gerechtigkeit, Sklaven immer noch als Besitz und nicht als gleichberechtigte Menschen und Bürger der Polis betrachtete.
Zudem sah er sowohl staatliche Kontrolle wie Zensur als auch die Tötung von Neugeborenen als gerechtfertigt, solange dies im Interesse der Verwirklichung des „guten Staates“ lag.
Das Fundament dieses Staates sollte Platons berühmte „Ideenlehre“ sein.
Die Kernaussage dieser Lehre ist die, dass Alles, was wir sehen, nur Abbilder von unsichtbaren Ideen sind, die die Menschen nicht erkennen können. Die wohl bekannteste Erklärung dieser Theorie ist das „Höhlengleichnis“:
Die Menschen sind wie Höhlenbewohner, die gefesselt hinter einem Feuer mit den Gesichtern zur Höhlenwand sitzen. Sie können daher nur den Schatten aller Dinge erkennen, die das Feuer an die Wand wirft, allerdings nicht die wirklichen Dinge selbst.
Der Weg raus aus dieser „Höhle“ zur Wirklichkeit ist gleichzeitig der Weg und das Ziel der Philosophen.
Wissenswert ist zudem, dass Platon zufolge keineswegs die Demokratie, also die „Herrschaft Aller“ erstrebenswert ist, sondern die Monarchie bzw. die Aristokratie, also die „Herrschaft der Besten“, die beste Form der Herrschaft ist.
Quelle:
* dtv- Atlas Politik
* Christian Schwaabe: Politische Theorie 1. Von Platon bis Locke