Auch die zweite Hälfte unserer Woche in Peking ist spektakulär. Sie beginnt mit einem abermaligen Wechsel unseres Logis, diesmal kommen wir bei Saina, einer halb Chinesin, halb Mongolin unter. Sie ist Einkäuferin für eine Modefirma und hat eine süße kleine Wohnung mit extra Zimmer und Bad für uns etwas außerhalb der Stadt.
Sie ist gleichzeitig auch unser Guide für das Nachtleben Pekings- so werden wir in die Weinszene Pekings eingeführt, die sich einmal jährlich im Carrefour zur kostenlosen Weinverkostung trifft. Zu fabelhafter Livemusik wird Wein aus allen möglichen Ländern der Welt gekostet und begutachtet, gegurgelt und gespuckt.
Unser nächster Stopp an diesem Abend ist Pekings „High-Class“ Club, dessen Name ich leider vergessen habe- hier geben sich vor allem reiche Europäer die Ehre und tanzen unter aufwendigen Laserinstallationen zu europäischer Clubmusik.
Aber nicht nur die Pekinger Jugend lässt am Abend das Tanzbein schwingen- überall auf den Straßen sehen wir Rentner und Rentnerinnen, die im Tango, Foxtrott oder Chachacha über die Bordsteine fegen. Wie wir lernen sollen, ist auch das ein Teil der chinesischen Kultur- die älteren Herrschaften treffen sich im Herbst ihres Lebens auf den Straßen, um zu spielen, zu plaudern oder eben auch zu tanzen. Schöne Idee, oder nicht?
Nach einem etwas ruhigeren Hangover Tag folgt das weitaus Beeindruckendste, was Peking zu bieten hat: Wir besteigen die chinesische Mauer. Nach einer einstündigen Fahrt aus der Stadt für 70 Cent erklimmen wir die fast 9000 Kilometer lange Mauer, die sich mit ihren Zacken wie ein gigantischerDrache in die wunderschöne Landschaft schlängelt. Ca. 7000 Kilometer davon sind tatsächlich Mauer, der Rest sind Naturbarrieren wie Flüsse oder Bergkämme.
Als Abschied von Peking lassen wir uns noch einmal in ihr Nachtleben fallen. Von einer (viel zu teueren) Bar im 88. Stock des Peking World Trade Center genießen wir den Ausblick über die Stadt, deren bunte Lichter uns entgegenscheinen. Dann geht es in den Club „Xiu“, der im 14. Stock über der Stadt thront. Livemusiker geben berühmte Clubsongs zum Besten und die Pekinger Nachtszene tanzt, bis die die letzten Töne der Musik verhallen. Als die Sonne ihre ersten Strahlen über die Stadt blinzeln lässt, ist unsere Woche in Peking vorbei.